2002 Die Jahrhunderflut

Chronologie der Ereignisse in der Zeit vom 12.08. bis 20.08.2002
im Städtischen Krankenhaus Dresden-Neustadt

 

12.08.2002

  • Abpumpen von Regenwasser in den Klinikgebäuden
  • Nachtarbeit eigener Mitarbeiter

13.08.2002

  • Geriatrische Rehabilitationsklinik Dresden-Löbtau seit der Nacht 12.08.02 überflutet, abgeschnitten, ohne Medien
  • Umfassender Beginn des eigenständigen Katastrophenmanagements
  • Eigenständiges Beschaffen eines Spezialfahrzeugs von Heeresoffiziersschule für Versorgung der Rehaklinik und Evakuierung schwer kranker Patienten

14.08.2002

  • Vollständige Evakuierung der Rehabilitationsklinik Dresden-Löbtau in eigener Verantwortung und mit eigenen organisierten Hilfsmitteln.
  • Patientenverteilung auf andere Bereiche und Entlassungen von Patienten
  • 8.00 Uhr und 16.00 Uhr - Krisensitzungen
  • Beschaffung von Notstromaggregaten, Leuchten, Pumpen und Sandsäcken
  • Eigenständige Evakuierung von Intensiv-Patienten zum Klinikum Weißer Hirsch (8) sowie ins Krankenhaus Bischofswerda (2) und ins Krankenhaus Bautzen (2)
  • Verteilung und Aufbau von Sandsackbarrieren
  • Beräumung von Kellerbereichen, Demontage von Eletrik, Telekommunikation, EDV usw. bei laufendem Betrieb
  • Umfassende Beräumungs- und Sicherungsmaßnahmen in gefährdeten Bereichen
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15.08.2002

  • Umstellung Klinikum Trachau auf Notbetrieb
  • 17.00 Uhr - Krisensitzung aller Chefärzte
  • 19.30 Uhr - Beginn der Evakuierung im Klinikum Trachau durch Städtische Einsatztruppe
  • Weitere umfangreiche Räumungs- und Sicherungsmaßnahmen
  • Umfassendes Abpumpen der Kellergeschosse
  • Patientenbetreuung
  • Erfassung von Patienten
  • Erstellung von Entlassungspapieren
  • Evakuierung von 147 Patienten bis 24.00 Uhr
  • Eigenständiges Verlegen von Kinderklinik, Geburtshilfe und Gynäkologie
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16.08.2002

  • Ab Mitternacht (15.08.) Sicherung des geräumten Klinikums
  • 8.00 und 12.00 Uhr, Krisensitzung mit allen Chefärzten
  • Gespräch mit Arbeitsamt hinsichtlich der Betriebsausfälle
  • Abpumpen der Kellergeschosse
  • Sofortige Maßnahmen für Krankenhausmitarbeiter: Abbau Überstunden, Urlaubsinanspruchnahme, Zwangsurlaub für Mitarbeiter

17. und 18.08.2002

  • Sicherung- und Schutzmaßnahmen für Klinikum Trachau und Rehaklinik Löbtau
  • In Abstimmung mit Baufachleuten (Statikern) Abpumpen der Keller

19.08.2002

  • Festlegung, dass Klinikum Trachau am 20.08.2002 ab 13.00 Uhr Notbetrieb wieder aufnimmt
  • Vorbereitungsmaßnahmen zur Aufnahme der medizinischen Versorgung
  • Beräumungsarbeiten (Insbesondere der Keller)

20.08.2002

  • Beginn der medizinischen Versorgung im Klinikum Trachau (13.00 Uhr) mit Kinderklinik, Geburtshilfe/Gynäkologie, Chirurgie, Innere Medizinische Klinik
  • Säuberungs- und Beräumungsarbeiten
  • Abpumpen der Keller


Stand der medizinischen Versorgung am 28.08.2002

Rehaklinik Löbtau -Totalausfall (mindestens für sechs Wochen).
Ab 28.08.02 wurde ein behelfsmäßiger Eingriffsraum für einen festgelegten Umfang an chirurgischen Eingriffen eingerichtet.


Schadensumfang im Klinikum Trachau

Durch Überflutung, Rückstau und Grundwassereinbruch in alle Kellergeschosse wurden in 8 Häusern (A bis H) zerstört:
Elektro-Verteilungen, Warmwasseraufbereitungen, Aufzugssteuerungen, Telekommunikationsanlagen, Verteileranlagen für Leittechnik, Feuermeldeanlagen, Sanitäreinrichtungen, sämtliche Raumausstattungen, Fußbodenbeläge, Türen, Fenster, Innenputz, Grundschleusen und diverse Anlagenteile.

Im Hauptgebäude und PA1: analog wie in den Häusern A bis H, Teilbeschädigungen an technischen Anlagen und Bibliothek, Telefonzentrale, Sozialbereichen.

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In der Radiologie: Technische Anlagen für CT, , Röntgen, Digitale Bildgebung, Sozialeinrichtungen, Archiv, Einbauteile, Fußböden.

OP-Trakt: Sämtliche technischen Anlagen für OP (Klima, Elt, ZSV) etc.

Ferner entstanden Verluste und Beschädigungen von Außenanlagen, an medizinischen Geräten - einschließlich Transportschäden bei Beräumungen sowie zusätzliche Kosten für die Entsorgung von ca. 500 Containern und Mehraufwendungen durch den Ausfall aller Aufzüge.

Es entstand ein materieller Gesamtschaden in Höhe von 13.200.000 Euro.