24. August 2019

Übung für den Ernstfall

Städtisches Klinikum beteiligt sich an der größten bisher im Freistaat realisierter Katastrophenschutzübung

„Am 24. August 2019 gegen 17 Uhr fährt ein EC-Zug mit 300 Passagieren auf seiner Reise in Richtung Prag im Elbtal in unmittelbarer Nähe der Grenze zur Tschechischen Republik in einen Erdrutsch, der durch seit Tagen anhaltende Niederschläge ausgelöst wurde und das Gleis verschüttet hat. Der Unfall hat einen Massenanfall von Verletzten zur Folge.“

Dies beschreibt das Ausgangszenario der Landeskatastrophenschutzübung „Schöna 2019“ in dessen Rahmen sich das Städtische Klinikum Dresden mit den Standorten Friedrichstadt und Neustadt/Trachau beteiligt und das Szenario eines sogenannten „Massenanfall von Verletzten“ übt. „Unser Fokus liegt darauf, den eigenen Krankenhaus- und Alarmplan zu testen, um das interne Zusammenspiel zwischen Kliniken und nichtklinischen Bereichen praxisnah nachzuvollziehen“, erläutert Daniel Schild, leitender Sicherheitsingenieur des Klinikums und an diesem Tag zugleich Übungsleiter an den beiden Standorten. Gleichzeitig wird die Übung genutzt, um auch die Schnittstellen zu externen Einsatzkräften und Behörden zu festigen. „Verbunden damit die eigenen Pläne stetig zu optimieren, soll vor allem die Sicherheit gesteigert werden, echte Katastrophen und kritische Ereignisse bestmöglich gemeinsam zu bewältigen“, unterstreicht Daniel Schild.

Um aus der Übung für die Praxis möglichst viele wichtige Informationen abzuleiten, werden geschminkte Komparsen unter anderen in unsere Standorte gebracht.

Zum Hintergrund
Im Szenario der Übung 2019 wird davon ausgegangen, dass schon über mehrere Tage hinweg eine ausgeprägte Unwetterlage mit starken Nieder-schlägen und Sturm im Bereich der Landeshauptstadt Dresden sowie in den Landkreisen Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge herrscht.

Die Wetterereignisse haben Störungen bei Kritischen Infrastrukturen, so etwa Stromausfälle, zur Folge, die ihrerseits bereits zur Auslösung von Katastro-phenalarm in den drei Gebietskörperschaften geführt haben. Die Rettungs- und Hilfskräfte der betroffenen Regionen sind durch viele einzelne Vorfälle aus der Unwetterlage bereits außergewöhnlich stark in Anspruch genommen.

In dieser Situation fährt am 24. August 2019 gegen 17 Uhr ein EC-Zug mit 300 Passagieren auf seiner Reise in Richtung Prag im Elbtal in unmittelbarer Nähe der Grenze zur Tschechischen Republik in einen Erdrutsch, der durch die anhaltenden Niederschläge ausgelöst wurde und das Gleis verschüttet hat. Der Unfall hat einen Massenanfall von Verletzten zur Folge, die nun in topografisch schwieriger Lage aus dem Zug geborgen, erstversorgt und in umliegende Krankenhäuser abtransportiert und dort aufgenommen werden müssen.

Die Vollübung im Zuge von „Schöna 2019“ ist die größte der bisher im Freistaat Sachsen durchgeführten Katastrophenschutzübungen und zudem die erste mit einer aktiven Beteiligung auch tschechischer Einsatzkräfte. Insgesamt werden rund 950 Rettungs- und Hilfskräfte sowie deren jeweilige Führungen in den Übungsverlauf eingebunden sein. Darunter befinden sich die Einheiten der Katastrophenschutzbehörden der Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen sowie der Landeshauptstadt Dresden, Kräfte der Hilfsorganisationen, der Landes- und Bundespolizei, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und der Deutschen Bahn AG. Hinzu kommen 300 Verletztendarsteller sowie Beschäftigte aus insgesamt vier deutschen und zwei tschechischen Krankenhäusern.

Die einzelnen Übungselemente werden im Übungsraum zwischen Schöna, Bad Schandau, Rathmannsdorf und Leupoldishain sowie bei den beteiligten Kliniken als Vollübung ablaufen. Dieser Vollübung geht am Mittwoch, dem 21. August 2019 bereits eine Stabsrahmenübung voraus, bei der die beteiligten Behörden auf ihren jeweiligen Stabsebenen die Bewältigung des Katastrophenszenarios durchspielen werden.

Weitere Informationen zur Landeskatastrophenschutzübung „Schöna 2019“ können Sie über die Webseite www.lds.sachsen.de/schoena2019 abrufen.