22. Mai 2018

Paul, ein Frühchen-Simulator zum Trainieren

Sehr kleine Frühgeborene sind auch für erfahrenste Ärzteteams eine Herausforderung. Jeder Handgriff soll sitzen, präzise aufeinander abgestimmt sein, lebenswichtige Entscheidungen müssen binnen weniger Sekunden getroffen werden. Das Perinatalzentrum des Städtischen Klinikums Dresden am Standort Neustadt/Trachau ist auf diese ganzheitliche und umfassende Versorgung frühgeborener Babys ab der 29. Schwangerschaftswoche ausgerichtet.

Damit die intensive und hochspezialisierte Betreuung der fragilen Frühchen weiterhin verbessert werden kann, bildet sich das Ärzte- und Pflegepersonal stetig fort. Seit mehr als 10 Jahren trainieren die Neugeborenenmediziner im Simulatorzentrum die komplexen Abläufe, allerdings mit einfachen Puppen reifer Neugeborener, bilden zudem andere Teams aus Sachsen und überregional fort. Zukünftig soll regelmäßig lebensnah trainiert werden – mit Paul. Die Puppe ist 35 Zentimeter klein, wiegt nur 1000 Gramm, und ist detailgetreu einem Frühchen in der 27. Schwangerschaftswoche nachgebildet. Eine echte Weltneuheit, hunderte Sensoren sorgen dafür, dass Ärzte und Pflegende die komplizierte Versorgung der kleinen Frühgeborenen lebensecht trainieren können. Für Pauls Anschaffung werden nun Spenden gesammelt. „Unsere sehr unreifen Frühchen sind sehr zarte Kinder, wiegen manchmal nur 1000 Gramm“, informiert Dr. Norbert Lorenz, Kinderarzt am Städtischen Klinikum Dresden. „Optimal versorgt,  haben sie aber sehr  gute Chancen, gesund und ohne Folgen der Frühgeburtlichkeit nach Hause entlassen zu werden“, ergänzt der Neugeborenen-Mediziner. Aus diesem Grund engagiert er sich für die Spendenaktion, damit der high-end Simulator seinem Team zukünftig zur Verfügung steht: „Junge Ärzte müssen üben, wie man  auch schwierigste Situationen bewältigt, ohne das Schäden eintreten“, erläutert Norbert Lorenz die Möglichkeiten des Trainings am Patientensimulator. „Das Training ist aber auch für erfahrene Mediziner sinnvoll, um auf allen Ebenen handlungsfähig zu bleiben“, sagt der Oberarzt. „Notfälle mit einem Frühgeborenen sind selten und daher auch für gestandene Mediziner eine Stresssituation.“ Deshalb reicht es nicht aus, theoretisch zu wissen, was zu tun ist. Man muss es auch anwenden. „Das gelingt besser, wenn man es vorher trainiert hat“, unterstreicht Lorenz.

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Die Spendenkampagne "Herz gewinnt - Ein Paul für Dresden" ist bereits gestartet. Wenn Sie diese Aktion unterstützen möchten, freut sich der Verein der Förderer und Freunde des Krankenhauses Dresden-Neustadt über Ihre Spende:

IBAN: DE11 8707 0024 0699 8488 00
BIC: DEUTDEDBCHE
Verwendungszweck: Paul
Weiter Informationen zum Spendenprojekt auf der Website des Fördervereins.

Paul live erleben: Zur Langen Nacht der Industrie in Dresden, am 28. Juni 2018 bei Saegeling Medizintechnik Service & Vertriebs GmbH.