Multiresistenter Erreger: Aktueller Stand, 30. Oktober, 17:00 Uhr

Intensivstation am Standort Neustadt/Trachau bleibt weiter für Neuaufnahmen gesperrt; regulärer Klinikbetrieb läuft ohne Einschränkung

In der vergangenen Nacht ist der zweite mit dem Erreger infizierte Patient verstorben. Der Patient erlag ebenfalls seiner schweren Grunderkrankung. Inwieweit die Infektion durch den multiresistenten Keim zu dessen Versterben beigetragen hat, ist auch bei diesem Patienten aufgrund der komplexen Grunderkrankung unklar. Der Patient wurde mit dem im Labor als wirksam getesteten Reserveantibiotikum behandelt.
Aktuell befinden sich noch vier Patienten auf der Intensivstation, bei denen der Erreger nachgewiesen wurde. Sie sind von diesem besiedelt, aber nicht mit dem Keim infiziert oder daran erkrankt.
„Wir nehmen die Situation sehr ernst und haben alle notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen, um eine weitere Übertragung des Erregers zu verhindern. Unsere Mitarbeiter kümmern sich mit größter Sorgfalt und Anstrengung um die Patienten und ihre Angehörigen“, betont Dr. Lutz Blase, Medizinischer Direktor.

Die mikrobiologischen Tests zur Quellensuche sind weiterhin durchweg negativ. Das bedeutet, der Erreger konnte auf den untersuchten Oberflächen nicht nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen werden fortgeführt. „Wie es zur Übertragung kam, können wir derzeit nicht sagen.  In der Praxis ist es häufig schwer, die Quelle exakt auszumachen“, informiert Dr. Michael Wendt, Leiter der Krankenhaushygiene.

Die bisher eingeleiteten Maßnahmen werden aufrechterhalten:

  • Die betroffenen Patienten werden isoliert auf der Intensivstation versorgt. Ein separates Ärzte- und Pflegeteam betreut ausschließlich die betroffenen Patienten, um eine Übertragung des Erregers auszuschließen.
  • Die Intensivstation ist weiter für Neuaufnahmen gesperrt.
  • Alle Eingriffe, die absehbar nach der Operation eine intensivmedizinische Betreuung  erfordern, werden an den Standort Friedrichstadt verlegt.
  • Eine Ausnahme stellen Schlaganfallpatienten bzw. neuroradiologische Interventionen dar. Diese können uneingeschränkt auf der gesonderten Schlaganfallstation versorgt werden. Auch der weitere reguläre Klinikbetrieb und der Betrieb der Kinderintensivstation werden nicht beeinflusst und laufen ohne Einschränkungen weiter.