Über die Arbeit des Ethikkomitees

Das Klinische Ethikkomitee (KEK) ist ein interdisziplinäres Gremium aus Mitarbeiter:innen des Klinikums. Es arbeitet unabhängig und berät und unterliegt der Schweigepflicht. Das KEK diskutiert theoretisch und praktisch ethische Fragen bei der Behandlung und Pflege von Patient:innen sowie in der Organisation Krankenhaus.
Unser Ziel ist es, die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen in allen Bereichen des Krankenhauses zu fördern, um eine medizin-ethisch hochwertige und individuelle Patient:innenbetreuung zu realisieren.

Die moderne Medizin stellt Behandlungsteams, Patienti:innen und deren Angehörige immer wieder vor schwierige Entscheidungen und ethische Konflikte.

Ethik ist die Suche nach dem „Guten“, dem richtigen Verhalten und Handeln in einer bestimmten Situation.

Klinische Ethik orientiert sich an den Grundsätzen:

  • Selbstbestimmungsrecht des Patienten (respect for autonomy)
  • Prinzip der Schadensvermeidung (non-maleficence)
  • Patientenwohl (beneficence )
  • Soziale Gerechtigkeit (justice)

 

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Gerhard Richter 2023 (16062023),
Foto: David Pinzer, courtesy Gerhard Richter Archiv Dresden

Zu unseren Aufgaben gehören:

  • Ethikfallberatung als prospektive oder retrospektive Fallberatung
  • Erstellung von Leitlinien bzw. Empfehlungen
  • Sensibilisierung für Ethik im Krankenhaus über Fort-und Weiterbildung
  • Beratung der Einrichtungsleitung bei organisationsethischen Fragen

Die prospektive Ethik-Fallberatung ist ein strukturierter und moderierter Prozess zu einer aktuell bestehenden Behandlungssituation. Sie gibt Orientierung, betrachtet verschiedene Perspektiven und hilft bei einem Konflikt bzw. Dilemma, medizin-ethisch am besten begründet zu entscheiden. Daran nehmen gewöhnlich zwei klinische Ethikberater:innen, das Behandlungsteam sowie weitere dafür benötige Expert:innen teil. Ergebnis dieser Besprechung ist eine schriftliche Empfehlung mit Begründung. Die Verantwortung und Behandlungsentscheidung bleibt grundsätzlich beim Behandlungsteam. Die Ethikberatung kann von Ärzt:innen, Pflegenden, Therapeut:innen, Patient:innen und ihren Angehörigen sowie anderen an der Behandlung beteiligten Personen angefordert werden.

Die retrospektive Ethik-Fallberatung ist eine Beratung zu einer zurückliegenden Behandlungs-oder Betreuungssituation, die von den Beteiligten als ethisch schwierig wahrgenommen wurde. Ziel ist dabei Teams zu entlasten, ein besseres Verständnis für künftige ähnliche Situationen zu entwickeln und Handlungsoptionen zu erlernen.

Die Ethik-Leitlinien sind vom Direktorium legitimierte Handlungsempfehlungen, die sich aus immer wiederkehrenden Situationen ableiten. Sie sind Orientierungshilfen für Einzelfallentscheidungen

 

Kontakt:

Dr. med. Katleen Schubert (Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie)
E-Mail

 

Weitere Informationen:

Link zur Seite von „Ethikberatung im Gesundheitswesen“: www.ethikkomitee.de