Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (Friedrichstadt)

Geschichte der Klinik

 

Historisches Ambiente des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt

Auf dem Grundstück des heutigen Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt ließ 1727 die Gräfin LUBOMIRSKA, Fürstin von Teschen und Geliebte August des Starken ein neues Sommerpalais errichten.


Nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich AUGUST I. wurde das Gelände 1735 an den Grafen Heinrich von BRÜHL verkauft. Unter Leitung des Architekten KNÖFFEL erfolgte ein Umgestaltung des Palais durch Anbau eines Seitenflügels und einer Orangerie. Der Garten auf dem Grundstück wurde zu einer prachtvollen Parkanlage im Stile des Barock gestaltet. Im Süden des Parks entstand der Neptunbrunnen. Er ist die größte erhaltene Brunnenanlage aus dem 18. Jahrhundert und gilt als einer der schönsten Brunnen der Stadt Dresden.

Neptunbrunnen

1763 starb BRÜHL und mit seinem Tod begann der Verfall von Palais und Garten, bis 1774 Graf Camillo MARCOLINI, Kabinettsminister und Direktor der Porzellanmanufaktur Meißen, das Grundstück erwarb. Durch die unter Graf MARCOLINI erfolgten Umbauten am Palais entstand die Grundlage für die bis heute bestehende äußere Ansicht des Hauptgebäudes (Haus A) des späteren Krankenhauses.

Im Jahr 1813 nutzte NAPOLEON I. das Marcolinipalais als Hauptquartier. Am 28.06.1813 fand hier die historisch bedeutsame Begegnung zwischen NAPOLEON I. und dem österreichischen Kanzler Fürst METTERNICH statt. Mit den Worten: "Es kann mich den Thron kosten, aber ich werde die Welt in ihren Trümmern begraben" lehnte NAPOLEON I. ein Friedensangebot ab und bereitete damit seine Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig vor. Nach dem Rückzug von NAPOLEON mußte MARCOLINI nach Prag ins Exil gehen.

Nach dem Tod des Grafen MARCOLINI kam das Grundstück in bürgerlichen Besitz. Durch zahlreiche Umbauten entstanden Mietwohnungen der gehobenen Klasse. In einer der Wohnungen lebte von 1847 bis 1849 der Dresdner Hofkapellmeister und Komponist Richard WAGNER.

Aufgrund der immer unzulänglicher gewordener Krankenhausverhältnisse in Dresden wurde 1845 der Entschluß gefaßt, das Marcolinische Palais zu erwerben und zum Stadtkrankenhaus umzubauen. Noch während des Umbaus mußten bereits die ersten Patienten behandelt werden: Es waren Verwundete des Maiaufstandes von 1849. Die offizielle Eröffnung fand am 27.11.1849 statt. Das neue Stadtkrankenhaus hatte in 53 Stuben Kapazitäten für die Behandlung von 260 Patienten.

Das zum Stadtkrankenhaus umgebaute Palais um 1850

Das zum Stadtkrankenhaus umgebaute Palais um 1850

Zeitgenössischen Berichten zufolge genoß das Krankenhaus von Beginn an einen sehr guten Ruf, zum einen aufgrund seiner modernen Ausstattung, zum anderen durch die Anstellung wissenschaftlich herausragender Persönlichkeiten. Stellvertretend für viele seien die Chirurgen ZEIS, FROMME und FORSSMANN, der Urologe NITZE, die Internisten PÄßLER und BEICKERT, die Pathologen ZENKER, BIRCH-HIRSCHFELD, NEELSEN und SCHMORL, der Gynäkologe GANSE und der Dermatologe WERTHER genannt.


Entwicklung der KAINS

Nachfolgend soll die Entstehung und Entwicklung der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt dargestellt werden. Die zeitliche Einordnung der einzelnen Abschnitte orientiert sich dabei an historischen Zusammenhängen, die ihrerseits die Entwicklung der Klinik beeinflußt haben.


1849 bis 1945 - Die Anästhesie als Teilgebiet der Chirurgie

1945 bis 1990 - Die Entwicklung der Anästhesie in der DDR

Die Entwicklung der KAINS nach 1990

Umzug und Neubeginn im Interdisziplinären Operativen Zentrum