Institut für Pathologie (Friedrichstadt)

Gustav Erdmann Keiler (1850)


 

Gustav Erdmann Keiler wurde als Sohn Christian Erdmann Keilers, eines Haus- und Gerbereibesitzers zu Berthelsdorf, am 17.Mai 1817 geboren.

Nach Abschluss der schulischen Ausbildung an der Kreuzschule in Dresden studierte er an der Universität Leipzig, später in Wien Medizin und Arzneikunde.

1843 veröffentlichte er seine Inauguraldissertation in Leipzig zu dem Thema: De tuberculosi acuta pulmonum.

Er war danach als ein überaus begabter und in allen Naturwissenschaften sehr gebildeter praktischer Arzt in Dresden tätig.

Zusammen mit den Dresdner Ärzten Brückmann, Leonhardi und Merbach, von denen zwei 5 Monate mit ihm in Paris waren, um das aktuelle Niveau der Medizin kennen zu lernen, führte er bereits im alten Stadtkrankenhaus auf Bitte des Internisten Hermann Walther (der ihn auch selbst bezahlte) etwa seit 1846 über 200 Sektionen durch.

Die erste in unserem Institut schriftlich dokumentierte führte Keiler am 7. Juli 1849 (vor offizieller Eröffnung unseres Stadtkrankenhauses am 27.11.1849) bei einem 61 jährigen Forstmann aus Brün (Mähren) und die zweite Sektion dann nach der Krankenhauseröffnung am 10. Dezember 1849 bei einem 25 jährigen, in Hannover geborenen Mann durch.

Keiler wurde ab 1. Mai 1850 offiziell vom Stadtrat als erster Prosektor gewählt, schied aber bereits Ende September 1850 wegen schwerer Krankheit aus dem Berufsleben aus und zog sich zu Verwandten nach Herrnhut zurück, wo er nach kürzerer Zeit im selben Jahr verstorben ist.

Bild: Fotografie des von Keilers Schwester Auguste Emilie Keiler (Portraitmalerin in Dresden) gemalten Portraits

Dr. Keiler