Institut für Pathologie (Friedrichstadt)

Historische Entwicklung


Als dritte Abteilung des "neuen Stadtkrankenhauses Dresden Friedrichstadt" wurde nach der Inneren und Chirurgischen Abteilung im Jahre 1850 eine Prosektur eingerichtet.

Prosekturen gab es zu diesem Zeitpunkt erst seit wenigen Jahren nur in Strasbourg, Wien, Würzburg, Berlin und Leipzig.

Bild: Prosekturgebäude bis 1894/95


Die Einrichtung einer Prosektur im neuen Stadtkrankenhaus in Friedrichstadt wurde zur ersten ihrer Art in Deutschland außerhalb einer Universität. Die geistigen Voraussetzungen waren durch Pathologen in Paris und Wien gegeben.

Prosektur von 1849-1894

Die noch junge pathologische Anatomie hatte beim Königlichen Ministerium des Innern einen hohen Stellenwert. In einer Verordnung des Innenministeriums bezeichnete man den Prosektor als "den Schlussstein einer vollkommenen inneren Organisation einer Krankenanstalt", der "die Tätigkeit der Ärzte, so oft ihre Hilfe erfolglos war, einer untrüglichen Probe unterwirft und am Sektionstisch den Beweis für die Richtigkeit oder Irrigkeit der vorangegangenen Behandlung liefert". In einem eingeschossigen Wirtschaftsgebäude aus der Gründerzeit westlich des Marcolini-Palais wurde die Prosektur eingerichtet.

1893 wurden der Abriss dieser "alten" Prosektur und der Neubau eines Institutes für Pathologische Anatomie beschlossen und im Dezember 1895 übergeben.

Der Bedeutung des Faches entsprechend hatte das Hochbauamt den Bau sehr großzügig mit einer bebauten Grundfläche von insgesamt 970 Quadratmetern angelegt (Baukosten 173.500 Mark).

Die neobarocken Architekturformen respektierten den Westflügel des Marcolini-Palais, passten sich der benachbarten Matthäuskirche an und bereicherten die Ansicht der Friedrichstraße.Durch die von einer Laterne mit Kreuz gekrönte Kuppel, die sich nach Süden an das Institutsgebäude anschließt, wurde ein wichtiger Akzent geschaffen.

Bis heute bekannte und wissenschaftlich anerkannte Persönlichkeiten leiteten das Friedrichstädter Institut für Pathologie und ließen es insbesondere in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer fruchtbaren und begehrten praktischen Lehrstätte anwachsen. Zu dieser Zeit strömten ununterbrochen in- und ausländische Mediziner an das Institut, um hier aus erster Hand das Rüstzeug für ihre spätere ärztliche Tätigkeit zu erwerben.

Haus U Institut

Den grössten Anteil an diesem guten Ruf des Institutes hatte die 36-jährige Amtszeit wissenschaftlichen Strebens und pathologischer sowie klinischer Weiterbildung von Christian Georg Schmorl (1861 - 1932). Auf Initiative von Prof. Jakob Justus (Leiter des Institutes von 1974 bis 1999) trägt das Institut seit 1982 zum Gedenken des 50. Todestages den Namen "Georg Schmorl" und wurde am Eingang mit einem Schmorl-Denkmal versehen


Leiter des Institutes in chronologischer Reihenfolge:

Quellenverzeichnis zur Geschichte des Institutes