Radiologie (Neustadt/Trachau)

Angiografie

Die Digitale Subtraktionsangiografie () ist ein Röntgenverfahren zur kontrastreichen Darstellung von Blutgefäßen. Es wird zunächst die Leistenschlagader, seltener die Armschlagader, in örtlicher Betäubung mit einer dünnen Nadel punktiert, durch die dann ein Draht ins Gefäß geschoben wird. Über diesen wird wiederum ein Katheter, ein ca. 0,5 mm dicker Kunststoffschlauch, eingeführt und ein Röntgen-Kontrastmittel in die entsprechende Gefäßregion gespritzt. Auf diesen Röntgenbildern lassen sich die hirnversorgenden Blutgefäße, Armschlagadern, Lungengefäße, Bauchschlagader, Nierengefäße und die Becken- und Beinarterien darstellen. Mit ihnen lassen sich Gefäßeinengungen oder Gefäßmissbildungen feststellen oder auch stark durchblutete Tumoren sichtbar machen.

Bei schwer nierenkranken Patienten kann statt des jodhaltigen Kontrastmittels CO2-Gas verwendet werden. Das Gas lässt sich über die Lunge abatmen und belastet die Nieren nicht.

(Bild rechts: Normales Angiogramm der rechten Oberschenkelarterie,
Verschluss der linken Oberschenkelarterie)

Angiografiebild des Oberschenkels mit Verschluss.1

Nach der Untersuchung wird der Katheter entfernt und die Schlagader muss noch eine Weile komprimiert werden. Je nach Art der muss eine Ruhezeit von circa 24 Stunden nach der Untersuchung eingehalten werden, damit es zu keiner Nachblutung kommt.
Die wird zum Beispiel zur Planung von Operationen an verengten Halsschlagadern, bei Durchblutungsstörungen der Handarterien, zum Nachweis von Lungenembolien, zum Ausschluss einer Nierengefäßeinengung als möglicher Ursache eines Bluthochdrucks und zur Darstellung einer Therapieplanung bei Verengungen der Becken- und Beingefäße angefertigt.
Das Verfahren lässt sich gegebenenfalls auch zu einer therapeutischen Maßnahme erweitern. Dabei wird ein besonderer Kunststoffkatheter mit aufgebrachtem Ballon in das verengte Gefäß eingebracht. Durch die Entfaltung des Ballons (Ballondilatation) wird das Gefäß aufgedehnt und die Verengung beseitigt. Wenn es notwendig ist, kann ein zartes Drahtgeflecht zur Stabilisierung der erkrankten Gefäßregion (Stent) eingebracht werden. In unserer Klinik werden diese Stents in alle Blutgefäße, auch in die Halsschlagadern (Carotisstent) eingebracht. Bei Verschluss eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel kann dieses durch Medikamente aufgelöst (Lyse) und über den Katheter abgesaugt werden (Aspirationslyse).
Die beschriebenen Verfahren benötigen keine Allgemeinnarkose und stellen somit nur eine geringe Belastung des Organismus dar.

Dissektion der Beckenarterie

Akute Aufspaltung der Wandschichten (Dissektion) der Beckenarterie rechts

Becken Dilatation nach Dissektion

...behandelt mit ...

Becken-Stent nach Dissektion

...und Stent