Vaskulitiszentrum (Friedrichstadt)

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Chancen und Risiken

Heilungschancen und Nebenwirkungen

Kann eine Vaskulitis geheilt werden?

Durch die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten der modernen Medizin haben sich die Aussichten für Vaskulitis-Patienten erheblich verbessert. Nach einer passenden Behandlung gehen etwa 80 Prozent der im Verlauf von zwölf Monaten zurück und die Patienten können –

bei regelmäßiger Kontrolle und frühzeitiger Beachtung der Warnzeichen für einen Rückfall – ein ganz normales Leben führen. Auch wenn einige Formen der Vaskulitis nach wie vor sehr heftig verlaufen und immer noch tödlich enden können, sind die Sterberaten seit den 1950er-Jahren stark gesunken. Heute leben zehn Jahre nach der Diagnose noch über 90 Prozent der Patienten.


Häufige Nebenwirkungen der Vaskulitis-Behandlung

„Kein wirksames Medikament ohne Nebenwirkungen“, so lautet die traurige Regel. Besonders die Standardbehandlung von mit Immunsuppressiva geht häufig mit starken Nebenwirkungen einher.

Was können Sie selbst tun?

Je nachdem, welche Regionen und Organe des Körpers von der Vaskulitis betroffen sind, bleiben auch nach erfolgreicher Besserung („Remission“) regelmäßige Maßnahmen nötig, um die betroffenen Körperteile zu pflegen und Rückfälle zu vermeiden. So ist zum Beispiel bei der Wegener-Granulomatose die Pflege der Nasenschleimhäute (mit Kochsalz- Nasenspray oder antibiotischen Salben) wichtig, um den Eintritt von Keimen und damit einen erneuten Ausbruch zu verhindern.

Patienten mit erkrankten Nieren oder solche, die langfristig Medikamente wie Cyclophosphamid- Präparate einnehmen, müssen ihre Nieren- und Blutwerte überwachen lassen. Eine ausgewogene, eiweiß- und kaliumreduzierte Ernährung sowie regelmäßiges Wiegen und Kontrolle auf Wassereinlagerungen können ebenfalls helfen, Rückfälle schnell zu erkennen. Da systemische, schwere Erkrankungen wie in enger Verbindung mit der psychischen Situation stehen und es hier oft zu seelischer Verstimmung bis hin zu Depressionen kommt,

die den Krankheitsverlauf wesentlich beeinflussen können, ist eine gute psychische Verfassung für die Patienten enorm wichtig. Hilfreich sind hier Gespräche über das eigene Befinden, Sorgen und Ängste, der Kontakt zu anderen Betroffenen über Selbsthilfegruppen sowie evtl. Entspannungstechniken (zum Beispiel progressive Muskelentspannung, autogenes Training).


Patientenschulung

Das Hauptproblem von Vaskulitis- Patienten ist die Seltenheit ihrer Krankheit. Es gibt nicht nur wenige spezialisierte Therapiezentren, sondern auch kaum Leidensgenossen und damit wenig Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch für die Angehörigen ist es deshalb schwierig, einen normalen Umgang mit der Krankheit und dem Erkrankten einzuüben. Die standardisierte Patientenschulung im Vaskulitiszentrum vermittelt Betroffenen gezielt Wissen zum Umgang mit der Krankheit und ihrer Behandlung sowie zur frühestmöglichen Erkennung von Rückfällen. Eine verbesserte Lebensqualität durch solche Schulungen wurde empirisch nachgewiesen.

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Hilfreiche Links

www.vaskulitis.org
Web-Auftritt des Arbeitskreis Vaskulitis, mit Informationen und Forum

www.rlsh.de
Deutsche Rheuma-Liga Schleswig-Holstein

www.shg-vaskulitis-sachsen.de
Selbsthilfegruppe Vaskulitis Sachsen