Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (Friedrichstadt)

Fuß

Fuß

Die Füße tragen mit jedem Schritt das gesamte Gewicht des Körpers. Häufig kommt es daher im Laufe des Lebens zur Überlastung und Abnutzung, wodurch sich die Form der Füße verändert. Wenn jeder Schritt schmerzhaft ist und nur noch spezielles Schuhwerk passt, kann eine Korrektur der Fehlstellung ratsam sein.

Kleinere Eingriffe können in Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Dazu beraten wir Sie gern in unserer Sprechstunde.

Ursächlich für die Ausbildung eines Hallux valgus ist die Entwicklung eines Spreizfußes, bei welchem sich der Vorfuß verbreitert und die Großzehe nach außen abweicht. Als Überlastungsreaktion bildet sich der sog. „Frostballen“, welcher im Schuh drückt und sich entzünden kann.

Ein weiterer Grund für eine schmerzhafte Großzehe ist ein Hallux rigidus (steife Großzehe). Hierbei handelt es sich um eine im Großzehengrundgelenk, die häufig besonders nachts schmerzt.

Therapiemöglichkeiten:

  • Verordnung von geeigneten Einlagen
  • Entfernung von Knochenvorsprüngen (Cheilektomie)
  • Gelenk erhaltende Korrektur der Fehlstellung des 1. Mittelfußknochens
  • Versteifung des Großzehengrundgelenkes bei ausgeprägter schmerzhafter Steifigkeit des Gelenkes

 

Vorfuß

Abbildungen v.l.n.r.:
Skizze: Vorfuß mit Mittelfußknochen in normaler Stellung
Röntgenbild 1: Hallux valgus. Die grüne Linie zeigt die Achsabweichung der Großzehe. Der grüne Pfeil weist auf den dadurch entstandenenen knöchernen Vorsprung hin, welcher zu einer Druckstelle führen kann.
Röntgenbild 2: Hallux rigisdus. Durch die des Großzehengrundgelenkes wird das Großzehengrundgelenk steif (rigide). Der größere blaue Pfeil zeigt auf die Verschmälerung des Gelenkspaltes, der kleinere auf die knöchernen Vorsprünge, die durch die Überbelastung entstehen.
Röntgenbild 3: Spreizfuß mit Hallux valgus. Der rote Pfeil zeigt das auseinanderweichen der Mittelfußköpfchen im Stehen.
Röntgenbild 4: Nach korrigierender Operation steht die Großzehe wieder gerade.

Hierbei handelt es sich um Fehlstellungen der Kleinzehen, bei denen eine fixierte Beugung der Zehen vorliegt. Die Zehen können kaum oder nicht mehr gestreckt werden. Durch die Fehlstellungen entstehen schmerzhafte Druckstellen und Entzündungen typischerweise auf der Oberseite der Mittelgelenke und an den Zehenbeeren.

Therapie:

  • Verordnung von geeigneten Einlagen
  • Operative Begradigung der Zehen
  • Ggf. Sehnentransfer 

Krallenzehe Hammerzehe

Abb. links: Krallenzehe. Durch die Überstreckung im Grund- und Endgelenkgelenk sowie die Beugung im Mittelgelenk entsteht eine krallenförmige Fehlstellung.
Abb. rechts: Hammerzehe. Hier ist das Grundgelenk überstreckt und das Mittel- sowie das Endgelenk gebeugt, was die hammerförmige Fehlstellung erzeugt.

 

Die Ausbildung erworbener Fußdeformitäten hat multifaktorielle Ursachen. Im Kindesalter ist die Fußmuskulatur noch nicht ausreichend ausgeprägt und entwickelt sich bei fehlendem Trainingsreiz (z.B. durch Schuhwerk oder Bewegungsarmut) nur ungenügend weiter. Im Erwachsenenalter kann die Funktion der Fußmuskulatur durch Überlastung (langes Stehen, Übergewicht, falsches Schuhwerk) gestört werden.

Die Veränderung des natürlichen Fußgewölbes zum Knick- oder Plattfuß kann zur schmerzhaften Abnutzung der Fußgelenke sowie Entzündungen der Sehnen führen.

Therapie:

  • Verordnung von geeigneten Einlagen
  • Sehnentransfer
  • Korrekturen der Fußknochen (Osteotomie und Arthrodese) zur Aufrichtung des Fußgewölbes
  • Wachstumslenkung bei Kindern (angeborener Knickfuß)

 

Rückfuß

Abb. v.l.n.r.:
Skizze: Ein gesunder linker Fuß, bei dem Unterschenkel und Ferse in einer Linie stehen.
Foto: Ein rechter Fuß in Knickstellung. Die Achsen von Unterschenkel und Ferse bilden einen Knick.
Röntgenbild 1: Die operative Korrektur umfasste in diesem Fall die Umstellung des Fersenbeines und Fixierung mittels einer Platte und 4 Schrauben. DIe gestrichelte rote Linie zeigt die korrigierte Achse zwischen Schien- und Fersenbein.
Röntgenbild 2: Der gleiche Fuß von der Seite geröngt.

 

Sinus tarsi Schraube

Röntgenbild: Seitliches Röntgen des Fußes eines 11-jährigen Kindes. Der bei Kindern häufig flexible Knick-Senk-Fuß kann mittels einer Schraube korrigiert werden. Die Sinus tarsi Schraube wird in den natürlichen Hohlraum zwischen Sprung- und Fersenbein eingebracht (Sinus tarsi), wodurch sich die Knickstellung korrigiert. Durch das weitere Wachstum des Kindes korrigiert sich die Fehlstellung weiter. Bei diesem schonenden Eingriff bleibt der Knochen unverletzt, die Beweglichkeit des Fußes erhalten und das Kind kann direkt nach dem Eingriff wieder normal auftreten.

 

Ein Gelenkverschleiß kann in jedem Gelenk des Körpers auftreten. Im Fuß gibt es viele kleine Gelenke, die verschleißen und dadurch Fehlstellungen und Schmerzen verursachen können. Häufig sind davon die Gelenke des Mittel- und Rückfußes betroffen. Ist der Prozess weit fortgeschritten verursacht er Beschwerden beim Laufen oder auch nachts. Auch die Bildung von knöchernen Vorsprüngen, welche unter der Haut tastbar sind und Druckstellen verursachen, können ein Anzeichen für Gelenkverschleiß sein. Dann ist häufig die dauerhafte Ruhigstellung des Gelenkes (Versteifung) sinnvoll. So kann dieses verwachsen und der Entzündungsreiz geht zurück. Damit ist in der Regel wieder eine schmerzfreie Belastung möglich.

Durch zahlreiche systemische, d.h. den ganzen Körper betreffende Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes können Nerven und Gefäße langfristig geschädigt werden. Folgen sind häufig ein herabgesetztes Schmerzempfinden, eine verlangsamte Heilungstendenz bei Verletzungen, Zerstörung der Gelenke und Knochenschwund ().

Bei Notwendigkeit einer operativen Versorgung sind spezielle Verfahren nötig um der Komplexität eines rheumatisch oder diabetisch veränderten Fußes gerecht zu werden. Auch die engmaschige Nachbetreuung gehört zum Therapiekonzept, damit Komplikationen rechtzeitig abgewendet werden können.


Oberes Sprunggelenk

OSG TEP

Das obere Sprunggelenk ist für die Beweglichkeit des Beins und beim Laufen zur Durchführung der Abrollbewegung essentiell. Dabei überträgt sich das gesamte Körpergewicht auf eine circa 5x5cm große Gelenkfläche.

Beschwerden im Sprunggelenk können verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise können freie Gelenkkörper oder Schleimhautfalten zu Blockaden und Schmerzen führen. Auch Bagatelltraumen, die im ersten Moment kaum ernst genommen werden, können dauerhafte Probleme verursachen. Wenn beispielsweise die Bänder überdehnt wurden und nicht verheilt sind, kann es zur anhaltenden Instabilität kommen.

Eine primäre , d.h. ein altersbedingter Gelenkverschleiß, im oberen Sprunggelenk ist im Vergleich zu anderen Gelenken (z.B. Hüftgelenk) eher selten, so dass meist sekundäre Arthrosen auftreten. Beispielsweise kann nach einem Bruch des Unterschenkels oder des Sprungbeines der Gelenkknorpel Schaden nehmen und das Gelenk dadurch dauerhaft verschleißen

Die Arthroskopie ist bei Gelenkblockaden, Schmerzen unklarer Ursache sowie Verschleißerscheinungen im Anfangsstadium eine schonende Operationsmethode. Das Trauma für die umliegenden Weichteile ist gering was einen zügigen Belastungsaufbau nach der Operation begünstigt.

Therapiemöglichkeiten:

  • Entfernung freier Gelenkkörper und störender Schleimhautfalten
  • Bandstabilisierung, Sehnentransfer
  • Retrograde Anbohrung von Knorpel- und Knochendefekten

In Abhängigkeit vom Ausmaß der , d.h. ob möglicherweise noch angrenzende Gelenke betroffen sind, sowie vom körperlichen Anspruch des Patienten kommt der endoprthtetische Ersatz des oberens Sprunggelenkes oder die endgüktige Versteifung in Frage.

Bei stark fortgeschrittener und deutlicher Fehlstellung des Rückfußes z.B. als Knickfuß ist häufig die komplexe Rückfußkorrektur erforderlich, um eine Fehlbelastung für die angrenzenden Gelenke (z.B. Mittelfuß, Kniegelenk) zu verringern.

Rückfuß 2

Abbildung links: Die Skizze zeigt die Konstellation der Knochen am Rückfuß. Hellblau = Schienbein, dunkelblau = Wadenbein, gelb = Sprungbein, grün = Fersenbein.
Abbildung Mitte: Im CT stellt sich eine fortgeschrittene im oberen Sprunggelenk (zwischen Schienbein und Sprungbein) sowie zwischen Sprung- und Fersenbein (Teil des unteren Sprunggelenkes) dar. Eindrücklich ist der aufgebrauchte Gelenkspalt sowie die knochenfreien Löcher an den Gelenklinien (sog. Geröllzysten).
Abbildung rechts: Seitliches Röntgenbild. Die verursachte starke Schmerzen, weshalb die Versteifung der verschlissenen Gelenke mittels eines Titannagels durchgeführt wurde. Damit sind das obere und ein Teil des unteren Sprunggelenkes zwar fest miteinander verbunden, die Belastung ist jedoch wieder schmerzfrei möglich.