Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie (Friedrichstadt)

Zystische Tumoren der Bauchspeicheldrüse

Zystische Läsionen und Tumoren der Bauchspeicheldrüse werden durch den zunehmenden Einsatz von bildgebenden Verfahren immer häufiger entdeckt. Das Wissen über diese Tumoren hat sich in den letzten 15 Jahren sehr erweitert. Zudem wurden einige neue Entitäten beschrieben.

In der Tabelle 1 sind die Charakteristika der wichtigsten zystischen Pankreasneoplasien zusammengefasst. Eine Unterscheidung dieser Entitäten ist sehr wichtig, da das Potenzial zur Entwicklung eines bösartigen Tumors unterschiedlich ist. In dieser Beziehung besonders relevant sind die sog. interduktal papillären muzinösen Neoplasien (IPMN) und die muzinös zystischen Neoplasien. Die IPMN werden weiterhin unterschieden in IPMN vom Hauptgangtyp und IPMN vom Nebengangtyp. Die IPMN vom Hauptgangtyp und die muzinösen Neoplasien sind wegen ihrem hohen Malignitätsrisiko eine absolute Indikation zur Operation. Die IPMN vom Nebengangtyp sollten bei einer Tumorgröße von über 2 cm und bei Symptomen ebenfalls operiert werden. Es handelt sich bei den IPMN und den muzinösen Neoplasien um Vorläufer eines Pankreaskarzinoms mit insgesamt langsamen Wachstum. Sie gehören zu den wenigen Neoplasien der Bauchspeicheldrüse, die bei früher Diagnose und chirurgischer Therapie potenziell geheilt werden können.

 

Diagnose Alter M:F Ganganschluss Malignität Besonderheiten
serös-zystische Neoplasie

(ø) 70 Jahre

60:40 nein
Selten
< 5%
 
muzinös-zystische
Neoplasie
(ø) 47 Jahre 5:95 nein
Häufig
> 70%
 
solide pseudopapilläre Neoplasie (ø) 30 Jahre 13:87 nein
Selten
10%
 
intraduktal-papillär- muzinöse Neoplasie

(ø) 64 Jahre

60:40 immer
Häufig
Haupt- und
Nebengangtyp

Tab. 1: Differenzialdiagnose relevanter zystischer Tumoren des