Hautkrebszentrum (Friedrichstadt)

Therapie

 

Operation

Heller Hautkrebs

Die Standardtherapie bei beiden Unterarten (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) ist die komplette operative Entfernung des Tumors. Sie wird in der Regel unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Das entnommene Gewebe wird histologisch untersucht. Im Gesicht sowie bei Tumorrezidiven nutzen wir die zweizeitige mikrografisch kontrollierte Chirurgie zur gewebesparenden Tumorentfernung.

Schwarzer Hautkrebs

Bei einem malignen Melanom ist die Operation in den meisten Fällen die bestmögliche Therapie. Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. So können viele Patienten geheilt werden, bei denen der Krebs noch nicht gestreut hat. Das heißt: Der Tumor befindet sich in einem frühen Stadium und hat bislang keine Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet.

In vielen Fällen hat der niedergelassene Dermatologe die auffällige Hautveränderung bereits entfernt (Exzision) und das Laborergebnis liegt vor. Falls nicht, wird zunächst nur die betroffene Stelle vollständig entfernt und das Gewebe ins Labor gegeben. Die mikroskopische Untersuchung des Tumorgewebes gibt weitere Aufschlüsse darüber, wie weit sich die Krebsgeschwulst bereits ausgebreitet hat. Die Ärzte wissen nun, in welche Hautschicht der Tumor vorgedrungen ist und ob er bereits angrenzende Blutgefäße und Nerven erreicht hat.

Auf der Grundlage dieser Befunde wird die erforderliche Behandlung festgelegt, wie viel Gewebe bei der anstehenden Operation um den Tumor herum entfernt werden muss (Nachexzision). Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einem Sicherheitsabstand: Je nach Tumordicke und dem Risiko, Metastasen zu bilden, werden derzeit Abstände zwischen 0,5 und 2 cm empfohlen. Hiermit soll verhindert werden, dass an gleicher Stelle wieder ein Tumor entsteht (Lokalrezidiv). Da das maligne Melanom schnell metastasieren kann, verhindert dieser Eingriff auch das Streuen von Tumorzellen in den Körper. Oft ist die Operation in örtlicher Betäubung durchführbar, da das Operationsfeld nicht sehr groß ist.

Hat der Tumor bereits eine bestimmte Größe erreicht oder liegen bestimmte Risikofaktoren vor, wird im Rahmen der Operation zusätzlich der Wächterlymphknoten entfernt (in Allgemeinnarkose).

Der Wächterlymphknoten wird nach der Entnahme zur Analyse ins Labor gegeben. Werden keine Tumorzellen im Wächterlymphknoten gefunden, ist davon auszugehen, dass die umliegenden Lymphknoten ebenfalls tumorfrei sind. Sind in der Gewebeprobe kleinste Tochtergeschwülste nachweisbar, kann die Entnahme benachbarter Lymphknoten vorgenommen werden (Lymphadenektomie).

Diese Operation, die Lymphadenektomie, ist dann ein separater Eingriff, der unter Allgemeinnarkose stattfindet.

 

Medikamentöse Tumortherapie

Während früher Chemotherapien bei fortgeschrittenen Hauttumoren üblich waren, werden heute vor allem Immuntherapien und zielgerichtete Medikamente genutzt.

Heller Hautkrebs

Auch bei diesen Erkrankungen sind zielgerichtete Therapien in der Zulassung und werden in der Zukunft ihren Platz in der Behandlung einnehmen. Aktuell ist die Verwendung klassischer Chemotherapien bei fortgeschrittenem hellem Hautkrebs und selteneren Hauttumoren noch üblich.

Schwarzer Hautkrebs

Unser Ärzteteam verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der medikamentösen Tumortherapie des Melanoms. In der interdisziplinären Tumorkonferenz werden individuelle Behandlungsstrategien entwickelt. Das Hautkrebszentrum bietet alle etablierten, zugelassenen Therapien an, wie zielgerichtete Therapie (sog. Targeted Therapy), Immuntherapie (Antikörper), aber auch Interferon, Interleukin und Chemotherapien.

Eine medikamentöse Tumortherapie, die im Anschluss an eine Operation gegeben wird, bezeichnen Mediziner als adjuvante Behandlung. Sie soll, nachdem der Tumor entfernt wurde, einen Rückfall verhindern und das Risiko minimieren, dass sich Metastasen bilden. Derzeit raten Mediziner, adjuvante medikamentöse Tumorbehandlungen beim schwarzen Hautkrebs vorwiegend im Rahmen von Studien durchzuführen.

Finden die Ärzte in einem oder in mehreren Organen Tochtergeschwülste (Stadium IV), ist zuerst eine Operationsmöglichkeit zu prüfen. Kommt eine Operation nicht in Frage, erhalten Patienten eine medikamentöse Tumortherapie. Es wird von einer systemischen Therapie gesprochen, weil die Behandlung auf den ganzen Organismus wirkt.

Ziel der Behandlung ist es, ein weiteres Wachstum des Tumors oder der Metastasen zu verhindern und diese im günstigsten Fall zu beseitigen.

 

Strahlentherapie

Heller Hautkrebs

Ist der Tumor nicht operabel oder wünscht der Patient ein nicht operatives Vorgehen, erzielt die Strahlentherapie gute Ansprechraten.

Schwarzer Hautkrebs

Im Gegensatz zu anderen Krebsarten spielt die Strahlentherapie bei der Behandlung des malignen Melanoms eine eher untergeordnete Rolle. Sie kommt in solchen Fällen zum Einsatz, in denen eine Operation unmöglich ist oder die Ärzte einen Eingriff als nicht empfehlenswert erachten.

Eine Strahlentherapie erhalten in der Regel Patienten mit

  • Lentigo-maligna-Melanom, die bereits ein hohes Lebensalter erreicht haben oder bei denen sich der Tumor im Gesicht befindet,
  • örtlichen, nicht entfernbaren Lymphknotenmetastasen,
  • In-transit-Metastasen, die nicht operiert werden können,
  • Knochenmetastasen, um Schmerzen zu lindern und
  • Hirnmetastasen.

Die Tumorzellen werden während der Strahlentherapie mit energiereichen elektromagnetischen Wellen von außen bestrahlt, um sie abzutöten. Die Strahlen schädigen auch gesundes Gewebe, das sich jedoch meist wieder erholt. Krebszellen dagegen sterben ab.

 

Studien

Studien dienen dazu, neue Behandlungsmöglichkeiten für Tumorerkrankungen unter kontrollierten Bedingungen auf ihre Wirksamkeit zu prüfen. Sollten Sie als Betroffene/ Betroffener für eine solche Studie in Betracht kommen, werden wir alle Einzelheiten vorab mit Ihnen besprechen. Ihre Einwilligung zur Teilnahme ist absolut freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden. Studien bieten außerdem Zugang zu den neuesten Behandlungsverfahren.

 

Nachsorge

Nach Abschluss der Therapie überprüfen die Ärzte in regelmäßigen Abständen Ihren gesundheitlichen Zustand. Auf diese Weise können sie rechtzeitig feststellen, sollte ein Tumor erneut auftreten (Rezidiv), sich ein Zweittumor bilden oder Metastasen entwickeln. Trotz der Therapie kann es sein, dass einzelne Krebszellen in Ihrem Körper überlebt haben und die Krankheit noch einmal ausbricht.

Die Tumornachsorge erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Ihrem niedergelassenen Dermatologen und dem Hautkrebszentrum. Hierbei orientieren wir uns an den aktuellen Leitlinien zur Tumornachsorge.

Die Nachuntersuchung erfolgt für Patienten mit einem Hochrisiko-Melanom (mind. 1 mm Tumordicke) ambulant in der Melanom-Sprechstunde unserer Klinik. Sie benötigen hierzu den Überweisungsschein von Ihrem behandelnden Dermatologen.