Psychosomatik und Psychotherapie (Weißer Hirsch)

Somatoforme Störungen


Somatoforme Störungen sind Gesundheitsstörungen, die dem Betroffenen und seiner Umwelt zunächst erscheinen wie eine Krankheit mit körperlicher Ursache. Sie zeigen sich z.B. in Gestalt anhaltender Schmerzen, Herz- oder Atembeschwerden, Blasen-und Verdauungsstörungen, Allgemeinsymptomen wie Schwindel, Müdigkeit, Beklemmungen, Druck- oder Taubheitsgefühl. Oft hat sich bei umfangreicher organischer Diagnostik heraus gestellt, dass die körperlichen Befunde nicht oder nicht allein die Symptomatik erklären können, und dass eine alleinige Behandlung des Körpers die Beschwerden nicht bessert.

Sie bringen zum Ausdruck, dass das Leben mit seinen Belastungen und Hürden, Chancen und Entwicklungsschritten uns Menschen immer als ganzheitliche Wesen betrifft – und dass in jedem Moment körperliche, seelische und soziale Seiten unserer Person lebendig und miteinander in Verbindung sind.

Somatoforme Störungen sind häufig. Jeder Mensch ist ab und zu von somatoformen Symptomen betroffen, und 30 – 40 % aller Patienten in Allgemeinarztpraxen suchen ihren Hausarzt wegen solcher Beschwerden auf. Anhaltende Erkrankungen können sich daraus entwickeln, wenn bestimmte körperliche oder seelische Vorbelastungen mit einer aktuellen kritischen Lebenssituation zusammen wirken.

Sie zeigen an, dass der Betroffene in seiner körperlich-seelisch-sozialen Balance gestört oder aus dem Gleichgewicht geraten ist. Sie veranlassen dazu, danach zu suchen, welche körperliche, seelische oder soziale Belastung oder auch welche anstehende Veränderung zu solcher Irritation geführt hat, was dem Kranken fehlt, und wie er in ein neues gesundes Gleichgewicht kommen kann.