Wurmfortsatzentfernung - Warum operieren?
Sinn und Ziel der OP
Die Indikation zur operativen Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendektomie) wird bei der akuten Entzündung der Appendix (Appendizitis) bei jeglichen Stadien gestellt. Es handelt sich unbehandelt um ein potenziell bedrohliches Krankheitsbild, welches bei Fortschreiten zu einer schweren Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen kann. Die Diagnose wird in Zusammenschau aus Anamnese, klinischer Untersuchung sowie Labor- und bildgebender Befunde gestellt.
Verweildauer mit Erklärung der einzelnen Tage zur und nach der OP, Resultat
In der Regel wird die OP in Knopflochtechnik durchgeführt, in Ausnahmefällen auch über einen Bauchschnitt. Im Normalfall sollten Sie mit einem stationären Aufenthalt von 2 Tagen rechnen. Am OP-Tag darf der Patient kurze Zeit später mit Tee und Wasser beginnen. Am ersten Tag nach der OP beginnen wir mit leichter Schonkost und steigern dies bei Wohlbefinden bis Vollkost. Eine angepasste Schmerztherapie, Mobilisation und Wundbegutachtung ist ebenfalls wichtig. Dies kann nach Entlassung von dem nachbehandelnden ambulanten Hausarzt /Chirurgen weiter betreut werden. Falls während der OP das Einlegen einer Drainage aus dem Bauchraum notwendig ist, wird diese in Abhängigkeit von der Fördermenge am ersten oder zweiten Tag nach der OP entfernt. Dann würde sich ggf. der stationäre Aufenthalt verlängern.
Nach der Operation: Was soll ich? Was darf ich?
Entlassung, Nachbehandlung, neue Medikamente
Wir empfehlen eine Vorstellung beim Hausarzt oder aber auch bei einem ambulanten niedergelassenen Chirurgen nach Entlassung. Dabei wird insbesondere eine Wundkontrolle als auch die Weiterverordnung der Schmerzmedikation empfohlen.
Wie lange bin ich krankgeschrieben?
Bei einer Operation in Knopflochtechnik ist in der Regel eine Krankschreibung für 1-2 Wochen sinnvoll. Bei offenen Operation mit Bauchschnitt ist oftmals eine längere Krankschreibung über 2 Wochen hinaus notwendig.
Wie viel Schmerz soll ich aushalten?
Abhängig vom individuellen Schmerzempfinden wird eine Analgesie über einer Schmerzskala von 2-3 von 10 empfohlen. Hierfür ist eine bedarfsgerechte Analgesie mit z.B. Ibuprofen (bei regelmäßiger Einnahme gemeinsam mit einer Magenschutztablette) oder Novalgin meist ausreichend.
Muss der Verband gewechselt werden, müssen Fäden gezogen werden?
In der Regel verwenden wir Hautfäden die sich selbständig auflösen. Ein Fadenzug ist also nicht notwendig. Abweichungen wird der behandelnde Arzt mit Ihnen besprechen. Bei unauffälligen Wunden ist etwa ab dem 4.Tag nach der OP kein Verband mehr notwendig.
Darf ich duschen, baden, in die Sauna oder in das Solarium gehen?
Ab dem dritten Tag nach der OP ist duschen möglich. Baden und der Saunagang werden für zirka 2 Wochen nach OP nicht empfohlen.
Bei frischen, kleineren
sollten Sie darauf achten, mindestens 6 Wochen lang für einen Sonnenschutz der Narbe zu sorgen. Dies betrifft auch einen Solarium-Besuch.Bei größeren Wunden wird diese Empfehlung auf 3 Monate ausgeweitet.
Wie schwer darf ich tragen, welchen Sport darf ich treiben?
Zur Vermeidung eines Narbenbruchs sollte das Heben von Lasten schwerer als 5 - 10 kg für 3 - 4 Wochen nach der Operation vermieden werden. Explizit die Bauchdecke beanspruchender Sport wird für 3-4 Wochen nicht empfohlen.
Was muss ich bei der Ernährung beachten, darf ich alles essen und trinken oder soll ich Diät halten?
Es ist keine spezifische Diät einzuhalten.
Darf ich Intimverkehr haben?
Nach einer Wurmfortsatzentfernung ist prinzipiell Intimverkehr möglich. Es wird dabei aber auf die o.g. Empfehlung zur Vermeidung von Sport, der insbesondere die Bauchdecke belastet, für 3-4 Wochen hingewiesen.
Welche Zeichen zeigen eine Störung der Wundheilung an?
Bei Fieber, Wundrötung, Flüssigkeitsaustritt aus der Wunde oder zunehmenden Bauchschmerzen gehen Sie bitte zuerst zu Ihrem Hausarzt oder einem ambulanten Chirurgen in Wohnortnähe.